Helena Detsch
Beruf: freischaffende Künstlerin, München
@helena.kettu
www.helenadetsch.de
Helenas Tipp:
Wenn der Kühlschrank voll ist, nicht essen gehen; Resteküche ergibt oft die schmackhaftesten Gerichte!
Helenas Anliegen
Wann gilt etwas als Lebensmittel – und wann als Müll? Der Übergang ist fließend und wird aus Bequemlichkeit und Unwissen oft durch das Mindesthaltbarkeitsdatum bestimmt. Das Ergebnis: Ein Fehler im System. Lebensmittel werden massenhaft produziert, nur um weggeworfen zu werden – ein enormer Verlust für uns und fürs Erdklima. Die Lösung: Bewusstsein schaffen und Lebensmittel retten. Die Devise lautet: Save Me.
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Tetrapaks verwendet
Helenas Idee
Ich habe schon vorher Bilder im Glitch-Stil gemalt und die quadratischen Tetrapack-Böden erschienen mir dafür wie prädestiniert.
Tetrapaks...
Ich habe die Böden der Tetrapaks bemalt.
Zum Verbauen wurde Polymer-Klebstoff verwendet.
Zum Verbauen wurde Polymer-Klebstoff verwendet.
...aber nicht nur
Weiterhin besteht das Kunstwerk aus Holzrahmen, Acrylfarben und Acryllack auf Tetrapacks, Polymer-Klebstoff, Gehweg-Platten.
Besonderheiten
Es sieht von der Ferne ganz anders aus, als aus der Nähe.
Länge, Breite Höhe, Gewicht
6,28 m x 3,70 m x 2 m
Herausforderungen
Eine stabile Aufstellung, günstiges Holz zu finden, das trotzdem stabil und dick genug ist für den Rahmen
Lebensmittelverschwendung
Die in einzelnen Farben bemalten Böden der Tetrapacks werden zu Farbpixeln eines großformatigen Motives, das im öffentlichen Raum wie auf einer großformatigen Leinwand, bestehend aus 4.200 Tetrapacks, präsentiert wird. Die Menge der Tetrapacks entspricht dabei in etwa der Hälfte der Kilogramm verschwendeter Lebensmittel pro Tag in diesem Stadtteil – 8.447 kg.
Das Motiv: Stillleben eines ästhetischen Tisch-Arrangements aus Lebensmitteln aus der Tonne. Das Stilleben ist ein klassisches Motiv der Malerei; es ist weitaus bekannt und kommt daher erstmal ganz banal rüber. Doch bei näherer Beschäftigung damit, dass es sich bei dem abgebildeten Arrangement um die gemalte Pixellage von Produkten des Containerns, Dumpsterns oder Foodsharings handelt, stellt es den direkten Bezug zum illegalisierten Akt des Rettens von Lebensmitteln aus Mülltonnen her. Zudem hinterfragt es, wann etwas als essbares Lebensmittel gilt und wann als Müll, und verdeutlicht so den auf Bequemlichkeit und Unwissen basierenden fließenden Übergang zwischen den beiden Zuständen. In diesem Zusammenhang spielt auch das Konzept des Mindesthaltbarkeitsdatums eine Rolle, das als unverpixeltes Detail wie eine Art Bildsignatur integriert wird.
Auch weckt die schöne Inszenierung der Lebensmittel auf dem Tisch Assoziationen an Genuss und Ästhetik, wie wir sie aus der Werbung kennen, die uns in profitorientierter Manier dazu verleitet, günstige Lebensmittel in oftmals inflationären Mengen zu kaufen, ohen sie zu essen. Nur so können derartig große Mengen an Müll pro Tag zustande kommen.
Die Besonderheit an der Ausarbeitung des Kunstwerks ist, dass das aus den einzelnen Pixeln gebildete Motiv nur aus der Entfernung erkennbar ist, beim Näherkommen zerfällt das schöne Tischgedeck aber in die unüberschaubar große Menge an bunten Tetrapacks, ein symbol für die Menge an Müll - genauso, wie die wertvollen Lebensmittel in der Tonne in ihre Einzelteile zerfallen.
Letztendlich soll uns das schöne Gedeck aus geretteten Lebensmitteln daran erinnern: auch wenn es zu Müll wird, auch wenn es schon einmal Müll war, kann dieser Prozess durch jede/n Einzelne/n von uns auch verhindert oder rückgängig gemacht werden.
Beweggründe
Umweltengagement und Kunst verbinden, auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen, Erfahrungen mit Kunst im öffentlichen Raum sammeln
Workshops
noch nicht...
Quiz
Das Quiz ist leider schon vorüber
Übrigens
Das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung erscheint riesig. Doch jede Person in Deutschland wirft nur 85 Gramm am Tag weg – so viel wiegt ein einzelner Apfel. Wenn wir diese Menge aufessen, machen wir einen riesigen Schritt im Klimaschutz.